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Nationale Stadtentwicklungspolitik

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Navigation und Service

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Diese Themen bewegen uns

Die ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Herausforderungen unserer Zeit treffen in der Stadt aufeinander.

Integrierte Stadtentwicklung vermittelt zwischen verschiedenen inhaltlichen, räumlichen und zeitlichen Ebenen von Stadtplanung und Stadtpolitik. Sie berücksichtigt eine Vielzahl an Themen – vom Klimawandel bis zur Verkehrs- und Energiewende, von der Digitalisierung über bezahlbaren Wohnraum bis hin zur Wirtschaft 4.0, von sozialem Zusammenhalt in den Städten bis hin zu demokratischer Teilhabe. Integriert Stadt zu entwickeln bedeutet, diese Themen fachübergreifend zusammenzuführen und die damit verbundenen unterschiedlichen Interessen abzuwägen. Immer mit dem Ziel, zukunftsfähige Lösungsvorschläge für die nachhaltige Entwicklung der europäischen Stadt zu erarbeiten.

Unsere Themenfelder

Koproduktion


Wir alle „machen Stadt“. Dabei sind wir Teil eines demokratischen Gemeinwesens. Wir suchen aktiv und kooperativ nach Lösungen und treffen Entscheidungen – auf der Grundlage von Rechtsstaatlichkeit, Respekt und Verantwortung. Wie entwickeln wir Zukunftsstrategien für unsere Städte, die sich an Gemeinwohl und sozialem Zusammenhalt orientieren? Wie lässt sich selbstorganisierte Koproduktion realisieren, um gleichberechtigt Ideen zu entwickeln, gemeinsam Entscheidungen zu treffen und koproduktiv Stadt zu gestalten?


Steigendes Engagement für die Stadtgesellschaft

In unseren lebendigen Stadtgesellschaften wächst die Bereitschaft zum Engagement. Ob für das Gemeinwohl oder für die eigenen Interessen: Viele Menschen sind bereit, sich aktiv in der Stadtentwicklung einzusetzen und dabei selbstbewusst mit Formaten und Ansätzen zu experimentieren. Die Ursachen für dieses wachsende Engagement liegen auch in der Verschärfung von Konflikten im städtischen Alltag: um preisgünstigen Wohnraum, faire Verteilung des öffentlichen Raums, eine nachhaltige Mobilität oder den Schutz selbstbestimmter, nicht-kommerzieller Lebensräume – und nicht zuletzt um die Deutungshoheit und Kräfteverhältnisse in der Stadtentwicklung. Vielen Menschen reicht das „klassische“ formalisierte Miteinander von Bürgerschaft, Politik und Verwaltung nicht mehr aus. Sie wünschen sich mehr direkte und schnellere Einflussnahme auf kommunale Entscheidungsprozesse.

Die Bereitschaft zum Engagement und zu freiwilliger bürgerschaftlicher Verantwortung ist eine gute Tradition in der Entwicklung der Europäischen Stadt. Viele zivilgesellschaftliche Akteure in der Stadtentwicklung setzen sich für das Gemeinwohl ein und leisten einander gegenseitig solidarische Hilfe. Sie vernetzen sich, entwickeln neue Ideen und setzen diese mit viel Spaß in neuen Formaten und unübersehbar im öffentlichen Raum um. Diese „Stadtmacher“ suchen sich Unterstützung, aktivieren weitere Beteiligte und schaffen neue zivilgesellschaftliche Angebote für das Quartier oder die gesamte Stadt.

Koproduktive Ansätze aushandeln und erproben

Eine nachhaltige Stadtentwicklungspolitik ist darauf ausgerichtet, die Möglichkeiten zur Koproduktion – zum „Stadt machen“ – kontinuierlich zu erweitern. Das heißt, zum Beispiel, Möglichkeiten zur Teilhabe zu verbessern oder neue Kollaborationsstrukturen zu erproben. In der Koproduktion der Stadt entwickeln sich Prozesse weiter. Traditionelle Rollenverteilungen ändern sich und die Kommunikation findet vermehrt auch im virtuellen Raum statt. Das Verhältnis zwischen den Aktiven, der Zivilgesellschaft, den demokratisch gewählten Vertreterinnen und Vertretern, der Verwaltung und weiteren Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis verändert sich. Im Sinne einer repräsentativen Demokratie müssen neue Balancen und kooperative Ansätze auch zukünftig weiter ausgehandelt und erprobt werden.

Die Nationale Stadtentwicklungspolitik ist eine Plattform für die Weiterentwicklung von gemeinwohlorientierten, koproduktiven Raum- und Stadtentwicklungsprozessen. In Projektaufrufen und Forschungsvorhaben erproben Akteure innovative Verfahren und bringen sie in die bundesweite Praxis ein.

Bauen und Wohnen


Wir alle müssen und wollen wohnen. Wie schaffen wir es, dass alle nach ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten eine angemessene Wohnung finden können? Wie finden wir gemeinsam die angemessene Balance zwischen Wohnen als Grundbedürfnis und Wirtschaftsgut? Wie behalten wir den Zusammenhalt der Gesellschaft im Blick? Wieviel müssen und wollen wir regeln, z. B. beim Grundeigentum? Wie begrenzen wir die ökologischen Folgen und wie die Kosten des Bauens?


Bezahlbarer Wohnraum: Ein zentrales Anliegen der Stadtentwicklungspolitik

Wohnen ist ein zentrales Thema. Es verdeutlicht beispielhaft die Herausforderungen der Stadtentwicklungspolitik. Denn gerade in prosperierenden Städten wächst die Wohnungsknappheit. Miet- und Kaufpreise steigen und führen zu einer sozialen Polarisierung zwischen und in den Quartieren. Einkommensschwache Haushalte können sich kaum adäquat selbst versorgen. Wachsenden Städten und Regionen mit Flächenkonkurrenzen stehen gleichzeitig Gebiete mit stagnierenden Entwicklungen gegenüber, die von Abwanderung, Leerständen und Brachflächen gekennzeichnet sind. Regionale Disparitäten und eine Verschärfung des Stadt-Land-Gefälles sind die Folgen. Die Konflikte um eine sozialgerechte Wohnungs- und Bodenpolitik und gleichwertige Lebensverhältnisse verschärfen die politische Diskussion.

Die Bewohnerschaft mit bezahlbarem Wohnraum zu versorgen und Flächen bedarfs- und zielgerecht bereitzustellen – das sind die Kernthemen der Wohnungspolitik auf kommunaler Ebene. Die kommunale Wohnungspolitik formuliert darüber hinaus baukulturelle Ziele für die weitere städtische Entwicklung.

Gemeinwohlorientierte Wohnungspolitik: Flächen und Verfahrenskultur

Im Rahmen ihrer Planungshoheit bestimmt die Kommune, wo und wie was gebaut werden kann. Mit der „kooperativen Baulandentwicklung“ können Kommunen in angespannten Marktsituationen vertraglich z. B. wohnungs- und sozialpolitische Vorgaben aushandeln („Städtebauliche Verträge“). Dies ist in den Gebieten ohne besondere planungsrechtliche Instrumente nicht möglich, da dort der Bestand den Genehmigungsrahmen bestimmt (Gebiete nach § 34 BauGB). Kommunen können Flächenvorsorge betreiben und dann z. B. ihre Grundstücke mit einer sozialpolitischen Zielsetzung an bestimmte Zielgruppen veräußern („Konzeptvergabe“ an Baugruppen oder gemeinwohlorientierte Akteure, Erbbaurecht). Als Eigentümerinnen städtischer Wohnungsgesellschaften können sie weitergehende soziale oder fachpolitische Ziele realisieren und preisdämpfend auf den städtischen Wohnungsmarkt wirken.

Integrierte Stadtentwicklungskonzepte legen die Ziele der städtischen Wohnungspolitik fest und benennen fachübergreifende Umsetzungsstrategien als mittel- und langfristige Orientierungsrahmen. Dabei zeigen sie in Wohnungsmärkten, die von einem Überangebot geprägt sind, auch neue Perspektiven für die Quartiere auf. Mit vielen Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wohnungswirtschaft und der Zivilgesellschaft sollen Marktprozesse, wie Gentrifizierung und struktureller Leerstand, gemeinsam bewertet und vereinbarte Strategien in kontinuierlicher Zusammenarbeit umgesetzt werden.

Die Nationale Stadtentwicklungspolitik unterstützt die Entwicklung und Verbreitung guter Beispiele kommunaler Bau- und Wohnungspolitik und koordiniert sie mit dem Einsatz bundesweiter Förderinstrumente wie der Städtebauförderung und der Weiterentwicklung rechtlicher Instrumente.

Sozialer Zusammenhalt


Wir alle tragen bei zur Vielfalt und zum sozialen Zusammenhalt in unseren Städten. Wie organisieren wir in unseren Städten gerechte Chancen und die richtige Unterstützung für die, die sie brauchen? Wie übernehmen wir gemeinsam Verantwortung füreinander und vermeiden Benachteiligung? Wie stärken wir unser Gemeinwesen und ermöglichen allen gleichberechtigte Teilhabe?


Gemeinsam für ein besseres Miteinander

Inklusion, soziale Teilhabe und Chancengerechtigkeit: Diese Themen stellen ein zentrales Handlungsfeld der Stadtentwicklungspolitik dar. Es verpflichtet sich dem sozialen Zusammenhalt, der Solidarität und der Verantwortung für das Gemeinwesen in einer kulturell vielfältigen, von gegenseitigem Respekt geprägten Gesellschaft.

Dies betrifft zum einen Menschen mit unterschiedlichen Ressourcen, Lebenslagen und Hilfebedarfen. Im sozialen Raum Stadt konzentrieren sich multiple und miteinander verwobene Problemlagen – etwa Arbeitslosigkeit, niedrige Bildungsabschlüsse, Armut, gesundheitliche Probleme oder geringe soziale und politische Teilhabe. Integrierte Strategien sind deshalb unverzichtbar.

Dies betrifft zum anderen strukturelle Probleme ebenso wie schlechte Umweltbedingungen, mangelhafte infrastrukturelle Ausstattung, überforderte Nachbarschaften und Bildungseinrichtungen in benachteiligten Stadtquartieren. Kommunale Investitionen in Infrastruktur, Freiraum oder Schulen fruchten dann, wenn sie in eine integrierte Entwicklungsstrategie eingebettet sind, die in der gemeinsamen Arbeit mit den Akteuren in den Quartieren entstehen.

Aus den Quartieren: Neue Strategien für die soziale Stadt

Integrierte Strategien formulieren dabei zunächst Ziele und Handlungsansätze für bestimmte Zielgruppen, für die besondere Unterstützungsbedarfe bestehen, wie Kinder, Jugendliche oder Senioren. Auf der Grundlage eines sozialräumlichen Monitorings werden Überlagerungen besonderer Bedarfe bei den Zielgruppen untersucht sowie defizitäre Hilfsangebote und weitere Benachteiligungen herausgearbeitet. Unter Berücksichtigung der Querschnittsthemen Inklusion, Chancengerechtigkeit und Gesundheit werden im Anschluss bedarfsgerechte raum- und zielgruppenbezogene Handlungsansätze formuliert. Hierbei wird ein besonderer Schwerpunkt auf vielfach benachteiligte Quartiere gesetzt.

Für den gesamten Prozess – von der Beobachtung bis zur Maßnahmenumsetzung – ist die enge kontinuierliche Zusammenarbeit in themenübergreifenden- und stadtteilbezogenen Netzwerken unverzichtbar. Quartiersmanagements übernehmen gerade in den benachteiligten Quartieren eine wichtige Rolle, denn sie vermitteln zwischen zivilgesellschaftlichen Strukturen und den Beteiligten in Hilfesystemen. Die Umsetzung dieser Vermittlungsaufgabe ist aufgrund der Vielzahl der Akteure und der Komplexität der Handlungsaufgaben eine große Herausforderung. Die Nationale Stadtentwicklung richtet deshalb auch im Rahmen der Städtebauförderung eine Vielzahl von Fachveranstaltungen aus: Sie dienen dem Austausch und sollen dabei helfen, neue Handlungsansätze zu fördern und Förderstrategien zu verbessern.

Klima- und Umweltschutz


Die Grenzen der Belastbarkeit unserer Welt sind für uns alle offensichtlich. Wie können wir unsere Lebensweise anpassen, damit wir Klima und Umwelt, natürliche Ressourcen, die biologische Vielfalt und gesunde Lebensbedingungen nachhaltig schützen und sichern können? Welchen Beitrag können wir gemeinsam durch eine nachhaltige Stadtentwicklung leisten, um unseren ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu gestalten?


Klimawandel geht uns alle etwas an.

Die Folgen des Klimawandels werden in unserem Alltag immer deutlicher spürbar. Die Temperaturen steigen an, dazu erleben wir verstärkte Wetterextreme wie lange Hitzeperioden, Starkregen und Hochwasser. Die Auswirkungen treffen uns alle bereits jetzt – sie beeinträchtigen nicht nur unser Wohlbefinden, sondern auch unsere Landwirtschaft oder unsere Infrastruktur. Auf der lokalen Ebene kann ein großer Beitrag zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und der Bekämpfung der Erderwärmung geleistet werden – als Teil einer nachhaltigen Stadtentwicklungspolitik.

Die nationalen und internationalen Klimaschutzziele – Begrenzung der Erderwärmung, Pariser Klimaschutzkonferenz (COP21) und die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) – bieten einen starken Rahmen für das konkrete Handeln auf der kommunalen Ebene. Unterstützende Rahmensetzungen und Förderprogramme auf EU-, Bundes- und Landesebene sind dabei unverzichtbar.

Was Städte und Gemeinden für den Klimaschutz leisten können

Städte und Gemeinden verursachen Ressourcenverknappung und klimaschädliche Emissionen zu einem großen Teil – durch Flächenverbrauch und den Ausstoß von CO2 im Rahmen von Energieerzeugung, Gewerbe, Gebäudenutzung und Verkehr. Zum Schutz des Klimas muss der Ausstoß aus diesen Quellen konsequent gesenkt werden, z. B. durch die Produktion erneuerbarer Energien, emissionsfreie Gewerbegebiete und konsequente Kreislauf- und Recyclingwirtschaft, energetische Quartierserneuerung und energieeffizienten Neubau. Hilfreich sind größere Anteile des Fuß- und Radverkehrs und des ÖPNV im Verkehr und gemischt-genutzte Quartiere mit kurzen Wegen. Zusätzlich muss die Ressourcen- und Energieeffizienz gesteigert werden.

Obwohl Klimaschutz und Klimaanpassung Querschnittsthemen sind, hat es sich als hilfreich erwiesen, gesonderte Klimaschutzkonzepte, bzw. Masterpläne für den Klimaschutz mit entsprechenden Zielen und Umsetzungsstrategien (z. B. mit einem Klimaschutzmanagement) zu erarbeiten. Anpassungsmaßnahmen sollen die bereits eingetretenen Folgewirkungen des Klimawandels lindern. Wichtige planerische Maßnahmen bestehen z. B. in der Sicherung von Kaltluftleitbahnen, Rückhalte- und Überschwemmungsbereichen oder in einem System von vernetzten Grün- und Freiflächen, die die Entstehung von Hitzeinseln in innerstädtischen Gebieten zu vermeiden helfen. Eher baulich geprägte Flächen und vernetzte Grün- und Freiflächen sollen systematisch mehrfach genutzt werden. So verringern sich auch in verdichteten Gebieten Versorgungsdefizite und das Stadtklima verbessert sich.

Im Einklang mit Maßnahmen zur Luftreinhaltung, zum Lärmschutz und zum Schutz der Biodiversität können die urbanen Umwelt- und Lebensbedingungen durch integrierte Strategien – etwa der effizienten Flächennutzung, der Gestaltung des öffentlichen Raums oder auch der Architektur – deutlich verbessert werden. Im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik werden insbesondere seit dem Bundeskongress „Städtische Energien“ Fragen des Klimaschutzes und der Klimafolgenanpassung auch auf internationaler Ebene intensiv behandelt.

Digitale Transformation


Wir alle erleben täglich, wie schnell sich unser Leben durch die Digitalisierung verändert. Wir freuen uns darüber, unser Leben angenehmer gestalten zu können und sorgen uns um unsere persönlichen Daten. Wie können digitale Strategien dabei helfen, unseren Ressourcenverbrauch zu verringern und unsere Arbeit, Bildung, Gesundheit, demokratische Teilhabe und das soziale Zusammenleben zu verbessern? Wie organisieren wir die Daten, die wir für gute Planung brauchen?


Digitalisierung als Chance: Smart Cities

Die Digitalisierung betrifft alle Lebensbereiche. Sie hat damit auch einen entscheidenden Einfluss darauf, wie wir Stadt leben, betreiben, nutzen und gestalten. Gerade in der Mobilität können sich aufgrund der breiten Verfügbarkeit digitaler Devices bei den Nutzerinnen und Nutzern neue Produkte schneller als zuvor durchsetzen. Neue Antriebstechnologien, Angebote zur Steuerung multimodaler Mobilität oder zur Navigation optimieren Wegebeziehungen und die Verkehrsmittelwahl. Sie sind preisgünstig, nützlich und komfortabel. Sie erleichtern umweltfreundliche, ressourcenschonende Mobilität und steigern Lebensqualität.

Gerade für die Stadtentwicklung bietet die Digitalisierung große Chancen. Öffentlicher Raum wird durch effizienteren Verkehr weniger in Anspruch genommen und kann mit neuer Aufenthaltsqualität für den Fuß- und Radverkehr neugestaltet werden. Von intelligentem Management der technischen Infrastruktur und der Verkehrsströme über breit verfügbare Bildungsangebote, der Industrie 4.0 bis hin zur Vernetzung im Gesundheitswesen, Online-Partizipation und digitaler Verwaltung: Die Entwicklung zu „Smart Cities“ trägt dazu bei, die Ressourceneffizienz, Resilienz und Lebensqualität unserer Städte und Regionen zu steigern und die nachhaltige Stadtentwicklung zu befördern.

Risiken der Digitalisierung: Wie sozial ist digital?

Andererseits bringt die Digitalisierung auch Herausforderungen mit sich. Zunehmend sind wir von Anwendungen und Technologien der Plattformökonomie sowie von wenigen weltweit agierenden Anbietern abhängig. Dies birgt die Gefahr, auf der nationalen ebenso wie auf der kommunalen Ebene Steuerungs- und Datenhoheit zu verlieren und über unzureichende Gestaltungsmöglichkeiten zu verfügen. Gerade im Handel sind bereits massive Veränderungen für die Innenstädte und Stadtteilzentren erkennbar. Nicht nur im ländlichen Raum schafft fehlende Breitbandversorgung neue Entwicklungsnachteile und verstärkt die Abwanderung. Der ungleiche räumliche und soziale Zugang zu digitalen Angeboten kann die sozialräumliche Spaltung vertiefen und Benachteiligung ganzer Bevölkerungsgruppen auslösen.

Als Querschnittsthema müssen in der Stadtentwicklungsplanung Impulse und Wechselwirkungen, Chancen und Risiken der Digitalisierung in den relevanten Handlungsbereichen abgeschätzt werden und lokalspezifische „Smart-City-Strategien“ zur Nutzung der weitreichenden Möglichkeiten entwickelt werden. Online-Formate können dabei zusammen mit klassischen Angeboten Planungs- und Beteiligungsprozesse stark verbessern und breitere Zielgruppen erreichen.

Die Nationale Stadtentwicklungspolitik hat bereits frühzeitig die Chancen und Herausforderungen der Smart City diskutiert und eine Dialogplattform Smart Cities eingerichtet. Schließlich legt die „Smart City Charta“ Leitlinien darüber fest, wie die Digitalisierung für Städte und Gemeinden mit integrierten Entwicklungsstrategien erfolgreich gestaltet werden kann.

Wirtschaft und Arbeit


Wir alle tragen mit unseren wirtschaftlichen Aktivitäten zum Wohlstand unseres Gemeinwesens bei. Wie bilden wir einen guten Rahmen für eine vielfältige, gut vernetzte und krisensichere Wirtschaftsstruktur, die durch ihren Arbeitskräftebedarf und ihre Wertschöpfung die regionale Entwicklung sichert? Wie schaffen wir attraktive Orte des Handels und der Versorgung, die uns allen eine hohe Lebensqualität bieten?


Wirtschafts- und Arbeitswelten im Wandel

Eine prosperierende, stabile und sich selbst ständig neu erfindende Wirtschaft ist eine zentrale Grundlage für die Entwicklung unserer Städte und Gemeinden. Nachhaltiges Wachstum und kontinuierliche Innovation gründen auf einem gut ausgebildeten Fachkräfteangebot mit kreativen Milieus in multifunktionalen Städten und Quartieren, einer breiten Wissenschaftslandschaft, einem gelebten Kooperationsnetzwerk von Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik und letztlich auf einem aktiven sozialen Gemeinwesen.

Die über fast ein Jahrzehnt andauernde Wachstumsphase hatte zahlreiche Entwicklungen zur Folge, wie eine kontinuierliche Flächen- und Ressourcennachfrage, wachsende Beschäftigtenzahlen, die Entwicklung neuer Arbeitsformen, eine weitgehend verträgliche Modernisierung der Wirtschaftsstruktur sowie einen Rückgang der Arbeitslosigkeit auch in Gebieten im Strukturwandel – wenn auch in einigen Branchen ein zunehmender Fachkräftemangel deutlich wird. Nachhaltig produzieren und konsumieren, teilen statt besitzen: Aktuell werden zur Ressourcenschonung zunehmend Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft im Sinne eines nachhaltigen Wandels der Ökonomie erprobt.

Die COVID-19-Pandemie und ihre Folgen

Die Folgen der COVID-19-Pandemie können noch nicht abgeschätzt werden, werden sich aber einschränkend auf die öffentlichen Haushalte und ihre bislang überdurchschnittlich hohe Investitionstätigkeit auswirken. Auf der lokalen Ebene sind umfangreiche Folgen für den kleinteiligen Handel in Stadtteilzentren und Geschäftsstraßen zu erwarten. Auf der Beschäftigtenseite ist mit einer Zunahme der Arbeitslosigkeit nicht nur in prekären Beschäftigungsverhältnissen zu rechnen, die einen großen (auch digitalen) Weiterbildungs- und Unterstützungsbedarf verursachen wird. Mit der Digitalisierung können sich dagegen neue Geschäftsfelder eröffnen, die positive Effekte auf die Wirtschafts- und Beschäftigtenentwicklung haben könnten.

Neue Modelle für die Stadt der Zukunft

Die Stadtentwicklungspolitik muss es sich zur Aufgabe machen, günstige Rahmenbedingungen für eine ausgewogene Wirtschaftsentwicklung zu schaffen. Die Unterstützung von zukunftsfähigen Wachstumsbranchen und ihrer notwendigen sozialen und technischen Infrastruktur sichert die Standortkonkurrenzfähigkeit – unter Berücksichtigung der Leitziele der nachhaltigen und integrierten Stadtentwicklung.

Vorausschauendes Flächenmanagement, eine strategische Liegenschaftspolitik und Brachflächenrevitalisierung im Rahmen der Innenentwicklung ermöglichen eine nachfragegerechte Verfügbarkeit von Gewerbe- und Büroflächen. Beratungs- und Begleitungsangebote sowie Austauschformate stellen direkten Kontakt mit Start-ups und Unternehmen her, und sie verweisen frühzeitig auf kommunale Konfliktfelder, Synergiemöglichkeiten und Handlungsbedarfe. Mit der stadtteilbezogenen Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung können wohnungsnahe und bedarfsgerechte Arbeitsmöglichkeiten geschaffen werden und neue Formen des Arbeitens und Wirtschaftens in der Stadt erprobt werden, wie z. B. urbane Landwirtschaft, urbane Produktion oder neue Formen der Kreislauf- und Recyclingwirtschaft.

Die Nationalen Stadtentwicklungspolitik betrachtet die Themen Wirtschaft, Arbeit und Stadtentwicklung sowohl als Entwicklungsaufgaben als auch als soziale Verpflichtung, bei Projektaufrufen oder in Austauschformaten wie den Bundeskongressen.

Mobilität


Wir alle sind in unserem Alltag ständig mobil. Wie können wir für die verschiedenen Mobilitätsbedürfnisse leistungsfähige, stadt- und umweltverträgliche Angebote schaffen? Wie können die nötigen Wege nachhaltig, ressourceneffizient und nutzerfreundlich organisiert werden? Wie müssen wir dafür unsere Städte und die langlebige Infrastruktur intelligent umbauen?


Auf dem Weg zur Verkehrswende

Die Mobilitätsbedürfnisse in den Städten steigen besonders bei wachsenden Einwohnerzahlen. Dies führt dazu, dass sowohl der Motorisierte Individualverkehr (MIV) als auch Bus und Bahn zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Die Nutzungskonflikte um den begrenzten Straßen- und Verkehrsraum verschärfen sich. Auch gesundheits- und umweltschädigende Verkehrsemissionen wie Lärm, CO2, NOx und Feinstaub steigen – und ebenso wachsen die Zweifel an der Dominanz des MIV im öffentlichen Raum. Nicht nur dort, denn geparkte Autos verstellen auch private Flächen, die nicht als Grün-, Spiel- oder Bewegungsfläche genutzt werden können.

Die weitere Entwicklung der E-Mobilität und des autonomen Fahrens mit der erforderlichen Infrastruktur ist als große (fach-)politische Herausforderung zu betrachten. Gleichzeitig bieten Digitalisierung und neue Mobilitätsdienstleistungen komfortable Angebote zur Kombination verschiedener Verkehrsträger und zur Stärkung des Umweltverbundes.

Wie die Mobilität der Zukunft aussehen könnte

In den Städten entscheiden sich viele Menschen bewusst für eine umweltfreundliche Mobilität. Es wächst die Akzeptanz für einen grundlegenden Politikwechsel. In den Kommunen werden bereits vielfältige Schritte zu einer klima- und umweltverträglicheren, nachhaltigen und post-fossilen Mobilität umgesetzt. Im Modal Split, d. h. in der Verkehrsmittelwahl, soll der Anteil der umweltfreundlichen Verkehrsträger deutlich zulasten des MIV erhöht werden. Dazu sind einige Maßnahmen unverzichtbar, wie

  • erweiterter Netzausbau
  • Verbesserung der Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur
  • verbesserte Umsteigeangebote
  • weiterer Ausbau eines intelligenten Verkehrsmanagements.

In der nutzungsgemischten „Stadt der kurzen Wege“ wird Verkehr wirksam vermieden. Dazu werden nachhaltige Mobilitätskonzepte (SUMP – Sustainable Urban Mobility Plans) erarbeitet, die nicht nur Aussagen zum Mobilitätsmanagement, zur Verkehrsorganisation und zur Verkehrsinfrastruktur treffen, sondern auch zur „fairen Teilung“ des Straßenraums und zu geeigneten Beteiligungsverfahren bei Planung und Umsetzung. Hier können neue Ideen für Quartiere entstehen.

Im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik werden z. B. in den Themenpartnerschaften bei der Umsetzung der Urbanen Agenda für die EU beispielhafte nachhaltige Mobilitätskonzepte entwickelt, die als Best-Practise-Projekte in der Fachöffentlichkeit diskutiert werden. Ebenso werden gute Erfahrungen aus innovativen Pilotprojekten z. B. zu Bürgerwettbewerben für eine nachhaltige Mobilität bereits praktisch angewendet.

Gesundheit und Sport


Wir alle brauchen gesunde Lebensverhältnisse in der Stadt – in unseren Wohnungen, an unseren Arbeitsplätzen und in unserer Freizeit. Wie minimieren wir Luft-, Lärm- und Hitzebelastung in unserem direkten Umfeld? Wie vernetzen wir Grün- und Freiflächen für gut erreichbare Sport- und Bewegungsräume? Wie sichern wir gesundheitliche Chancengerechtigkeit und den gleichberechtigten Zugang zu Prävention und Angeboten?


Unser Ziel: Die gesunde Stadt

Die „gesunde Stadt“ darf heute kein Widerspruch mehr sein. Gesunde Wohn-, Lebens- und Arbeitsverhältnisse sind grundlegende Ziele (und Pflichten) der Stadtplanung in kommunaler Verantwortung. Sie sind die Voraussetzung für das physische, psychische und soziale Wohlbefinden der Bevölkerung – und für die Attraktivität einer Stadt. Eine gesundheitsbewusstere Lebensweise, Freude an Sport und Bewegung einerseits und eine wachsende Sensibilität für schädigende Belastungen durch Lärm, Luftschadstoffe und Überhitzung in innerstädtischen Gebieten andererseits verlangen eine erhöhte Verantwortung für die sozialräumliche Dimension – der Umweltgerechtigkeit. Diese Verantwortung gilt besonders für benachteiligte Quartiere, denn sie sind zusätzlich von gesundheitsrelevanten Umweltprobleme, erschwerten Zugängen zu Gesundheitsdienstleistungen und von einem eingeschränkten Freiraumangebot belastet.

Sport und Bewegung tragen erheblich zu einer gesunden Lebensgestaltung bei. Dabei wird Sport nicht nur in kommunalen Sportstätten und in Vereinen getrieben, sondern überwiegend informell – die gesamte Stadt ist Bewegungsraum! Der zunehmende Druck führt zu Nutzungskonflikten und Flächenkonkurrenz. Auch hier geht es um Mehrfachnutzung z. B. der Schulsportflächen. Sport ist in besonderer Weise dazu geeignet, sozialen Zusammenhalt, Integration und die Begegnung von Menschen unterschiedlicher Herkunft zu stärken.

Gesundheit als Querschnittsaufgabe der Stadtentwicklung

Die Stadtentwicklungspolitik vermittelt verschiedene Nutzungsansprüche. Die Nachfrage ändert sich durch den demografischen Wandel laufend. Dementsprechend vielfältig sind die räumlichen Aufgabenstellungen für die Stadtentwicklungspolitik:

  • gesunde Lebensverhältnisse und bewegungsfreundlicher öffentlicher Raum in der gesamten Stadt
  • doppelte Innenentwicklung
  • nachfragegerechte Sportstättenentwicklung
  • Umweltgerechtigkeit
  • gesundheitliche Chancengerechtigkeit
  • vernetzte Sport- und Bewegungsräume

Als Querschnittsaufgabe müssen Gesundheitsvorsorge und -förderung in allen Feldern der Stadtentwicklung aktiv aufgegriffen werden. Die ressort- und ebenenübergreifende Zusammenarbeit und die aktive Kooperation in dauerhaften Arbeits- und Netzwerkstrukturen mit der Zivilgesellschaft sind hier eine besondere Chance und Verpflichtung.

Die Nationale Stadtentwicklungspolitik befasst sich regelmäßig mit der engen Verbindung der „gesunden Stadt“, der Umweltgerechtigkeit und der großen Chancen der Integration von Sport und Stadtentwicklung.

Bildung und Kultur


Lebenslanges Lernen sichert soziale, kulturelle, berufliche und demokratische Teilhabe. Bildung und Kultur fördern darüber hinaus die Entwicklung des Gemeinwesens und des Wirtschaftsstandortes. Wie schaffen wir eine bedarfsgerechte und zugängliche kommunale Bildungslandschaft als Grundlage von Chancengerechtigkeit und individueller Zufriedenheit? Wie unterstützen wir eine vielfältige und lebendige Infrastruktur von Kunst, Kreativität und Kultur in unserer reichen städtischen Tradition?


Herausforderungen für die städtische Bildungslandschaft

Städtische Kultureinrichtungen übernehmen pädagogische Vermittlungsarbeit insbesondere bei Kindern und Jugendlichen und steigern – z. B. in Bibliotheken – ihre kulturellen Bildungs- und Beteiligungsangebote. Neben ihren spezifischen Aufgaben haben Bildungs- und Kultureinrichtungen eine große Bedeutung für die Steigerung der Attraktivität eines Wohn- und Wirtschaftsstandorts, für den Tourismus und die internationale Standortkonkurrenz. Die Vielzahl international bedeutsamer Kultureinrichtungen ist gerade in den Großstädten ein großer Standortvorteil. Sie stellt die Kommunen dabei aber auch vor besondere finanzielle Herausforderungen.

Der gesellschaftliche Wandel führt für die Bildungsinfrastruktur auf der kommunalen Ebene zu einem ständigen Handlungsbedarf. Gerade in wachsenden Städten übersteigt oft die Nachfrage nach Betreuungsangeboten das Angebot. Kinder in benachteiligten Quartieren haben ein größeres Risiko, niedrigere Bildungsabschlüsse zu erreichen und die Übergänge in weiterführende Schulen und das Arbeitsleben nicht zu bewältigen. Soziale Segregation und soziale Ungleichheit werden hier wechselseitig verfestigt; weitere Benachteiligungen sind oft die Folge. Zugleich schafft der riesige Investitionsstau in der sozialen Infrastruktur sowohl bei den Gebäuden als auch bei der Ausstattung unterschiedliche Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen, besonders in der digitalen Ausstattung öffentlicher Einrichtungen besteht Nachholbedarf.

Kultur- und Bildungsräume entwickeln und vernetzen

Die Handlungsstrategien in der Stadtentwicklung sind daher für das Thema Bildung und Kultur sozialpolitisch und räumlich sehr breit gefächert. Sie berücksichtigen Kitas oder soziokulturelle Quartierszentren ebenso wie weltweit agierende Konzerthäuser.

Neben der bedarfsgerechten und zielgruppenspezifischen Entwicklung der Bildungs- und Kultureinrichtungen stehen in der Stadtentwicklungspolitik die nachfragegerechte räumliche Verteilung und die Vernetzung in der kommunalen Bildungslandschaft vorn – mit besonderem Fokus auf die Stabilisierung benachteiligter Sozialräume. Die Verknüpfung von lebenslangem Lernen und bürgerschaftlichem Engagement verdeutlichen die zentrale Rolle von Bildung und Kultur in der Stadtentwicklungspolitik.

In der Nationalen Stadtentwicklungspolitik hat die Unterstützung der kommunalen Ebene im Handlungsfeld Bildung und Kultur eine besondere Priorität, sowohl in der Städtebauförderung als auch bei Investitionsprogrammen.

Städtebau und öffentlicher Raum


Wir alle begegnen uns im öffentlichen Raum unserer Städte und Gemeinden. Geprägt wird er durch unsere Nutzung und seine städtebauliche Gestalt. Wie können Planungs- und Baukultur dazu beitragen, dass öffentliche Räume die Ziele und Werte unseres Gemeinwesens spiegeln, Identität stiften und unser gesellschaftliches Zusammenleben fördern?


Den öffentlichen Raum gestalten

Eine grundlegende Eigenschaft der europäischen Stadt ist ihr öffentlicher Raum. Ist er frei zugänglich, sicher und gut gestaltet, ermöglicht er gleichberechtigte soziale Begegnungen. Er stiftet Identität, ermöglicht soziale Teilhabe und schafft Zugehörigkeit. Für das gesellschaftliche Zusammenleben ist der öffentliche Raum seit jeher zentral wichtig: Hier wird auch weiterhin für die eigene politische Position eingestanden und Gesicht gezeigt.

Der öffentliche Raum wird nicht nur durch die vielfältige Nutzung der Menschen, sondern stark auch durch die städtebauliche Gestalt geprägt – als ein Zeugnis der Baukultur, die oft seit vielen Jahrhunderten besteht. Den Spagat zwischen geschichtlicher Identität, Authentizität und Qualität einerseits und neuen Anforderungen an die zukunftsfähige Stadt andererseits zu leisten, ist eine große Herausforderung für die Planungs- und Baukultur. Zentrale Fragen zum Thema sind:

  • Wie wird der öffentliche Raum mit seiner Vielzahl an Funktionen organisiert und hochwertig gestaltet?
  • Was ist eine „gerechte Verteilung“?
  • Wie kann der öffentliche Raum inklusiv sein?
  • Welche Rolle spielen Kommerzialisierung und Überwachung?
  • Wie sieht das richtige Maß von Dichte und Freiraum aus?

Planungs- und Baukultur: Im Dialog

All das kann und muss in einer Stadt als ein Beitrag für das Gemeinwohl offen diskutiert und vereinbart werden. Transparente Wettbewerbsverfahren, Planungswerkstätten und ein kontinuierlicher Dialog zur Funktion und Gestalt des öffentlichen Raums und des Städtebaus ermöglichen einen kreativen Auseinandersetzungsprozess, schaffen ausgewogene Ergebnisse und stehen für eine gute Planungs- und Baukultur.

Baukultur betrifft die gesamte gebaute Umwelt und das Zusammenspiel aller Beteiligten. Dabei sollte die öffentliche Hand als Bauherr mit Verantwortung eine Vorbildfunktion auch für stadtbildprägende und imagebildende Vorhaben privater Träger einnehmen – im Hochbau ebenso wie bei der Gestaltung des öffentlichen Raums. Zusätzlich ist die Qualität aller Planungs- und Bauprozesse abzusichern (z. B. durch Leitlinien) und baukulturelle Bildung zu unterstützen. Denn letztlich entstehen lebenswerte Wohnquartiere und ein wertgeschätzter öffentlicher Raum durch eine aktive Nutzung. Dazu sollte er gut gestaltet sein und auf den fortlaufenden Nutzungswandel dynamisch reagieren können. Dabei sollten neue Nutzungsanforderungen, wie z. B. Infrastrukturen für neue Mobilitätsformen, immer auch mit großer Verantwortung für die Geschichte der Stadt und deren Bedeutung für zukünftige Generationen eingeordnet werden.

Die Nationale Stadtentwicklungspolitik ist als offenen Plattform, Netzwerk- und Innovationsforum unverzichtbarer Rahmen und Teil der Planungs- und Baukultur in Deutschland. Sie will das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung der Baukultur, für die Vorteile eines nachhaltigen Städtebaus und für die Funktionen des öffentlichen Raums stärken.