Navigation und Service

Stuttgart „Generationenhaus West“

(Baden-Württemberg)

Alle Altersstufen unter einem Dach

Dieses Projekt befindet sich im Archiv. Die Projektdaten werden nicht mehr aktualisiert.

Kontext

Eine zu beträchtlichem Vermögen gekommene Familie vermachte ihre Hinterlassenschaft der Stadt Stuttgart (580.000 Einwohner). Als Alleinerbin konnte die Stadt dadurch ca. 50 Millionen Euro zweckgebunden für soziale Maßnahmen ausgeben. Mit dem Geld sind vier soziale Einrichtungen entstanden. Eines der Projekte ist das Generationenhaus West. Es befindet sich in dem gründerzeitlichen, dicht bebauten und innenstadtnahen Wohnquartier Stuttgart-West.

Projektbeschreibung

Auf dem Gelände einer abrissbedürftigen Kindertagesstätte wurde als Blockrandbebauung ein fünfgeschossiges, zum Teil abgestuftes, Gebäude errichtet. Das Projekt wurde von der Rudolf Schmid und Herman Schmid Stiftung finanziert und wird gemeinschaftlich von der städtischen Ganztagesstätte für Kinder, vom Altenpflegedienst „Freie Altenarbeit“, vom Altenhilfeträger „Wohlfahrtswerk“ und von der Selbsthilfegruppe „Eltern-Kind-Zentrum“ betrieben. Die bereits in der Planungsphase praktizierte Kooperation verschiedener Träger wird in der alltäglichen Arbeit erfolgreich weitergeführt. Die professionellen Angebote dieser Institutionen werden durch ehrenamtliche Arbeit und bürgerschaftliches Engagement ergänzt und unterstützt.

Das Generationenhaus West beherbergt auf einer Gesamtfläche von 6.000 qm eine städtische Kindertagesstätte für 120 Kinder, eine flexible Kleinkindbetreuung mit Platzsharing, 10 Altenwohnungen, eine Großküche für die Kindertagesstätten des Stadtteils, ein Nachbarschaftscafé mit offener Kinderbetreuung, einen Second-Hand-Laden, einen Alten- und Krankenpflegeservice und großzügige Gemeinschaftsflächen, die auch für die Nachbarschaft geöffnet sind. Hierzu gehören ein Garten und ein Kinderspielplatz, eine Dachterrasse sowie Veranstaltungs-, Hobby- und Gymnastikräume.

Die Erschließungsstruktur des Gebäudes unterstützt das offene und kommunikative Konzept des Generationshauses. Treffpunkt für HausbewohnerInnen und Gäste ist das zentral angeordnete Foyer. Aus- und Durchblicke schaffen im gesamten Haus eine freundliche und einladende Atmosphäre. Die im dritten bis fünften Obergeschoss liegenden Seniorenwohnungen stehen in- und ausländischen MitbürgerInnen zur Verfügung. Die barrierefreie Erschließung und Sanitärtechnik ermöglicht eine komfortable Nutzung in allen Lebenssituationen.

Ein breites Veranstaltungsangebot spricht BewohnerInnen und BesucherInnen des Hauses gleichermaßen an. Die Einrichtung ist Nachbarschaftstreff für Familien und Singles, für Einheimische und Zugewanderte, für Alt und Jung.

Projektchronologie

JahrEreignis
1997Beginn der Planung
2001Eröffnung des Hauses

Ziele

  • Förderung der Begegnung für alle Generationen aus unterschiedlichen Kulturen, Abbau von Isolation und Desinteresse
  • Erprobung neuer Ansätze generationsübergreifender Sozialarbeit
  • Ort, der professionelle Angebote, Beratung, ehrenamtliche Arbeit und bürgerschaftliches Engagement verbindet
  • Neue Formen des gemeinschaftlichen Lebens und Arbeitens

Maßnahmen

  • Errichtung eines multifunktionalen Gebäudes
  • Stadtteilcafé
  • Kindertagesstätte und Kleinkindbetreuung
  • 10 Seniorenwohnungen
  • Veranstaltungs-, Hobby- und Gymnastikräume
  • Kontinuierliches Veranstaltungsprogramm

Innovationen

Im Generationenhaus West ist es gelungen, verschiedenste Einrichtungen, Institutionen und Angebote an einem Ort zu bündeln. Professionelle Hilfe und bürgerschaftliches Engagement sind in einer transparenten und durchdachten Architektur untergebracht. Das interkulturelle und generationsübergreifende Angebot strahlt positiv auf den gesamten Stadtteil aus.

Quellen

  • Haegele, Carola (o.J.): Generationenhaus West Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung. Projektbeschreibung. Stuttgart
  • Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung (o.J.): Generationenhaus West. Stuttgart (Fotos und Lageplan)
  • Rizvi, Silvia (2003): Ohne Kinder wäre das Leben doch langweilig. Das Ehepaar Galluccio und ihr Leben im Generationenhaus West. In: Forum der Kulturen Stuttgart e.V.: „INnterkultur Stuttgart“ - Begegnung der Kulturen. Heft 12/03-01/04. Stuttgart
  • Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung (2002): Nr.1 Neue Partnerschaften fürs neue Jahrtausend. Das Stuttgarter Modell. (Werkstattberichte aus dem Generationenhaus West)
  • Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Bausparkassen (2002): Wohnen mit Kindern. Öffentliche Räume / Wohnräume / Spielräume. Schwäbisch Hall

Weiterführendes

Projektstandort auf Google-Maps: Stuttgart - Generationenhaus

Den Projektstandort finden Sie auch unter PLZ: 70176 - Ort: Stuttgart - Straße: Ludwigstrasse 41.

Letzte Änderung: 26.06.2017

Zusatzinformationen

Akteure

  • Generationenhaus West, Carola Haegele, Ludwigstrasse 41-43, 70176 Stuttgart, Tel. 0711/21616-58 Fax: 0711/21616-60 eMail generationenhaus@carola-haegele.de
  • Architekturbüro Kohlhoff und Kohlhoff, Stuttgart (Lageplan)

Datensatz eingestellt am 01.09.2004 im Rahmen des Forschungsauftrages „Innovative Projekte im Städtebau“ (IProS) vom Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtplanung, RWTH Aachen und aktualisiert vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) .

Diese Seite

© GSB 5.0 - 2013