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Schwerin „Neu Zippendorf“

(Mecklenburg-Vorpommern)

Modellquartier für Gebäudetransformation

Das Modellquartier an der Vidiner und Tallinner Straße wird im Zuge des Stadtumbaus von einer blockartigen, fünfgeschossigen Struktur in eine offene Bebauung mit mehrgeschossigen Einzelhäusern transformiert. Dadurch entstehen neue Freiräume und ein vielfältiges Wohnungsangebot.

Kontext

Gebäudebestand der GroßwohnsiedlungQuelle: Stadt Schwerin

Die Großwohnsiedlung Neu Zippendorf ist in den 1970er Jahren in Plattenbauweise entstanden. Sie liegt etwa 5 km vom Zentrum Schwerins (ca. 99.000 Einwohner) entfernt, am süd-östlichen Stadtrand zwischen den Plattenbausiedlungen „Großer Dreesch“ und „Mueßer Holz“. Neu Zippendorf verzeichnete in der Vergangenheit den stärksten Bevölkerungsrückgang in Schwerin, von 1995 bis 2004 um ca. 60 % auf rund 6.100 Personen. Vor Beginn des Stadtumbaus waren lediglich 23 % der Wohnungen modernisiert, und in einzelnen Quartieren gab es Wohnungsleerstände bis zu 25 %. Für die Zukunft wurde weiterer Bevölkerungsrückgang prognostiziert. Dieser Entwicklung stehen andererseits gute Verkehrsanschlüsse mit der Straßenbahn und Straße sowie die Einbindung in eine reizvolle Wald- und Seenlandschaft gegenüber. Vor diesem Hintergrund wurde das Quartier an der Tallinner und Vidiner Straße als Schwerpunktbereich für Gebäudetransformation im Rahmen des Stadtumbaus festgelegt.

Projektbeschreibung

Blick auf umgebautes GebäudeQuelle: Stadt Schwerin

In dem Modellquartier werden die Gebäude- und Freiraumstrukturen, das Fassadenbild und die Innenraumstruktur grundlegend umgestaltet. Aus gleichförmigen, geschlossenen Block- bzw. Zeilenfiguren entstehen vielfältige Einzelgebäude. Insgesamt wird der Wohnungsbestand von 590 auf 187 Wohnungen reduziert. Dadurch wird ein großes Flächenpotenzial freigesetzt und für die Anlage hochwertiger Grünräume genutzt.

Die verbleibenden Wohnungen werden umgebaut und umfassend modernisiert. So entsteht ein breites Spektrum an Wohnungstypen, das von Zwei- bis Vier-Zimmerwohnungen mit Wohnflächen zwischen 50 und 120 Quadratmetern reicht. Rund ein Drittel der Wohnungen wird altengerecht gestaltet.

Blick auf umgebautes GebäudeQuelle: Stadt Schwerin

Die hochbauliche Transformation des Modellquartiers ist in ein Bündel städtebaulicher Verbesserungsmaßnahmen eingebunden. So wird das benachbarte Versorgungszentrum am Berliner Platz umgestaltet. Weiterhin werden die Übergänge und Verbindungen zu den umgebenden Landschaftsräumen verbessert.

Die hochbaulichen und städtebaulichen Maßnahmen werden mit Ressourcen der Landeshauptstadt Schwerin, Eigenmitteln der Wohnungsunternehmen sowie mit der Modernisierungsförderung des Landes und Städtebauförderung aus den Programmbereichen „Soziale Stadt“ und „Stadtumbau Ost“ realisiert.

Projektchronologie

JahrEreignis
1970erBau der Großwohnsiedlung
1990erStädtebauliche Weiterentwicklung
1999Fördergebiet im Programm „Soziale Stadt“
2000Leitbild und Prioritätenliste
ab 2000Beginn der Realisierung von Aufwertungsmaßnahmen
2002Schwerpunktstadtteil im Stadtumbau
ab 2003Gebäudetransformation

Ziele

Blick auf umgebautes GebäudeQuelle: Stadt Schwerin

  • Leitbild: „Attraktives Wohnen zwischen Wald und See“
  • Stärkung der Freiraumachse zwischen Schweriner See und Waldgebieten
  • Aufwertung des benachbarten Stadtteilzentrums
  • Qualifizierung der Wohnquartiere
  • Schaffung neuer Wohn- und Gebäudeformen
  • Neugestaltung der Hofbereiche

Maßnahmen

Blick auf umgebautes GebäudeQuelle: Stadt Schwerin

  • Konsultation von Bewohnerschaft, Sozialeinrichtungen und Wirtschaft
  • Stadtteilforen
  • Arbeitsgruppen
  • Rahmenplan
  • Stadtteilentwicklungskonzept
  • Wohnumfeldverbesserung
  • Gebäudeabriss und Umbau
  • Reduzierung des Bestands von 590 auf 187 Wohnungen
  • Wohnungsmodernisierung

Innovationen

Blick auf umgebautes GebäudeQuelle: Stadt Schwerin

Aus dem unvermeidlichen Stadtumbau entstehen neue städte- und wohnungsbauliche Qualitäten. Der radikale Rückbau des Wohnungsbestands wird für die konsequente Anpassung eines ganzen Stadtquartiers an veränderte Wohnbedürfnisse und Wohnungsnachfrage genutzt. Die Bebauungsstruktur wird standortgerecht aufgelockert und der Versiegelungsgrad erheblich reduziert. Zugleich bleibt eine deutliche Gebäudekante zur Hamburger Allee erkennbar.

Quellen

Weiterführendes

  • Veröffentlichung: Stadtteile im Wandel, Großer Dreesch – Neu Zippendorf – Mueßer Holz herausgegeben durch die Landeshauptstadt Schwerin und die LEG Schleswig-Holstein in Schwerin, 2002
  • Dreesch Schwerin

Projektstandort auf Google-Maps:Schwerin - Neu Zippendorf

Den Projektstandort finden Sie auch unter PLZ: 19063 - Ort: Schwerin - Straße: Tallinner Straße.

Letzte Änderung: 16.03.2017

Zusatzinformationen

Akteure

  • Landeshauptstadt Schwerin, Stadtentwicklung und Stadterneuerung, Am Packhof 2-6, 19053 Schwerin, Andreas Thiele, Tel: 0385 545-2656, E-Mail: athiele@schwerin.de
  • Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft
  • Wohnungsgesellschaft Schwerin

Datensatz eingestellt am 14.11.2005 vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR).

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