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Münster „Münster Arkaden“

(Nordrhein-Westfalen)

Städtebauliche Integration eines Einkaufszentrums

In der Münsteraner Innenstadt wurde im Oktober 2006 das Einkaufszentrum Münster Arkaden eröffnet. Auf dem Gebiet der ehemaligen Sparkassenhauptstelle ist ein Gebäudekomplex entstanden, der sich funktional und städtebaulich in die Innenstadt integriert.

Kontext

Prinzipialmarkt mit giebelständiger GebäuderekonstruktionQuelle: Komainda und Schubert, BBSR, Bonn

Die Innenstadt von Münster (292.000 Einwohner) ist weitgehend durch Wiederaufbau nach den Kriegszerstörungen geprägt. Der Haupteinkaufsbereich ist gegliedert in den Prinzipialmarkt mit einheitlicher, giebelständiger Gebäuderekonstruktion und in die Ludgeristraße als Fußgängerzone. Der Prinzipialmarkt ist durch hochwertiges Warenangebot geprägt, die Ludgeristraße durch einen Mix von zahlreichen Filialen und einzelnen Fachgeschäften. Zwei Warenhäuser in zentraler Lage ergänzen die örtliche Geschäftsstruktur.

Durch Abriss des Sparkassengebäudes entstand südlich des Prinzipalmarktes ein Areal, auf dem ein städtebaulich gut integriertes Einkaufszentrum realisiert werden konnte. Dieses Vorhaben entstand auf Basis eines städtebaulichen Konzeptes mit hohen Ansprüchen an die Architektur und die Integration in die Innenstadt.

Projektbeschreibung

Kunstmuseum PicassoQuelle: Komainda und Schubert, BBSR, Bonn

Die Sparkasse war Initiatorin des Neubaus eines Einkaufszentrums in Münster. Sie war zugleich Bauherrin und beauftragte im Jahr 2001 die Architekten Kleihues+Kleihues, die den ersten Preis im Wettbewerb für das Projekt gewonnen hatten. Dieser Planentwurf erfüllte am besten die städtebaulichen und architektonischen Ansprüche aller Beteiligten.

Nach Abriss des Sparkassen-Hauptgebäudes entstand auf einer Grundstücksfläche von insgesamt 11.000m² ein dreigeschossiger Neubau mit zwei Flügeln, von denen der eine leicht nach außen abgeknickt ist. An beiden Flügelenden gibt es zwei Ein- bzw. Ausgänge, die auf zwei Einkaufsstraßen führen. Ein großes Bekleidungsgeschäft ist nur von den Einkaufsstraßen erreichbar.

Neben einigen Ankermietern (u.a. Elektro-Fachmarkt, Bekleidungsgeschäft) beherbergt das Einkaufszentrum heute eine Vielzahl lokaler und überörtlicher Fachgeschäfte. Des Weiteren konnten sich gastronomische Betriebe etablieren. Die Sparkasse hat eine neue Kundenhalle im Erdgeschoss einrichten lassen. Darüber hinaus wurde historische Bausubstanz auf dem Grundstück erhalten. Das Gebäude, in dem das Kunstmuseum Picasso untergebracht ist, wurde saniert und baulich in das Einkaufszentrum integriert. Es verfügt zusätzlich über einen weiteren, internen Zugang in den Münster-Arkaden.

Die individuelle Natursteinfassade mit ihren Kollonaden und die angepasste Geschossigkeit des Einkaufszentrums fügen sich in das bestehende Stadtbild ein. Durch die Öffnung der Geschäfte im Erdgeschoss zur Innenstadt hin wird die Integration weiter gestärkt.

Nach mehreren Eigentümerwechseln kaufte im Dezember 2012 der Investor Aachener Grundvermögen die Münster-Arkaden von Sonae Sierra. Letztere blieb jedoch weiterhin für das Center-Management zuständig sein.

Projektchronologie

Einkaufszentrum von außenQuelle: Komainda und Schubert, BBSR, Bonn

JahrEreignis
2001Planungsbeginn nach einem Entwurf von Kleihues+Kleihues
2002Realisierung
2005Eröffnung erster Bauabschnitt
2006Eröffnung zweiter Bauabschnitt
2006Verkauf an Sonae Sierra
2010Rücktritt der Sonae Sierra vom Kauf der Münster-Arkaden
2012Aachener Grundvermögen wird Eigentümer der Münster-Arkaden

Ziele

Innenansicht der Münster-ArkadenQuelle: Komainda und Schubert, BBSR, Bonn

  • Integration in die Umgebung
  • Integration städtebaulicher, einzelhandelsorientierter, kultureller und öffentlicher Aspekte
  • Branchenmix und Ergänzung des Innenstadtangebots
  • Schaffen einer modernen, zukunftsorientierten Einkaufswelt
  • Bereicherung der Innenstadt

Maßnahmen

Bekleidungsgeschäft von außenQuelle: Komainda und Schubert, BBSR, Bonn

  • Wettbewerb
  • Gebäudeabriss
  • Neubau
  • Erhalt historischer Bausubstanz
  • Stadtbildliche Anpassung
  • Öffnung des Einkaufszentrums nach außen

Innovationen

Innenansicht der Münster-Arkaden mit Blick nach draußenQuelle: Komainda und Schubert, BBSR, Bonn

Die Münster-Arkaden können als ein erfolgreich umgesetztes Projekt im Rahmen der städtebaulichen Integration eines Einkaufszentrums angesehen werden. Das anspruchsvolle, architektonische Erscheinungsbild und die Öffnung der Arkaden nach außen, tragen zur Einbindung in das Stadtzentrum Münsters bei. Der multifunktionale Charakter und die Ergänzung des übrigen Warenangebots in der Innenstadt tragen ebenso dazu bei. Durch die Passagen konnte ein Durchgang zwischen den einzelnen Einkaufsstraßen geschaffen werden. Überdies wurden historische Baustrukturen mit bestehenden Nutzungen in Form des Kunstmuseums Picasso, erhalten, saniert und baulich in den Gebäudekomplex integriert. Somit bietet das Einkaufszentrum heute auch kulturelle Anreize. Durch die Münster-Arkaden konnte die Innenstadt Münsters und die Handelsstruktur weiter gestärkt werden.

Quellen

Weiterführendes

Projektstandort auf Google-Maps: Münster Arkaden

Den Projektstandort finden Sie auch unter PLZ: 48143 - Ort: Münster - Straße: Ludgeristraße 100.

Letzte Änderung: 13.03.2017

Zusatzinformationen

Akteure

  • Aachener Grundvermögen, Kapitalanlagegesellschaft mbH, Oppenheimstraße 9, 50668 Köln, Tel.: +49 (0) 221 77204 0, Fax: +49 (0) 221 77204 40, Email: info@aachener-grund.de, Web: http://www.aachener-grund.de/ (Eigentümer)
  • Sierra Germany GmbH, Ludgeristraße 100, 48143 Münster, Tel.: +49 (0) 251 297977-0, Fax: +49 (0) 251 297977-15, Web: http://www.sonaesierra.de/ (Center Management)
  • Prof. Josef Paul Kleihues + Norbert Hensel, Kleihues + Kleihues, Gesellschaft von Architekten mbH, Holsterbrink 12, 48249 Dülmen, Tel.: +49 (0) 2548 9303-0, Email: rorup@kleihues.com, Web: http://www.kleihues.com/ (Architekten)
  • S-Grundstücksverwaltungs-
    gesellschaft GmbH & Co. KG, Weseler Straße 230, 48151 Münster (Bauherr)

Datensatz eingestellt am 07.05.2013 vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR).

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