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Gladbeck „InnenstadtForum“

(Nordrhein-Westfalen)

Familienfreundliche Innenstadt

Um langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt zu sichern, verfolgt Gladbeck eine familienfreundliche Stadtentwicklung, insbesondere in der Innenstadt. Plätze und Einkaufstraßen wurden zu attraktiven Treffpunkten für Kinder und Familien entwickelt. Zusätzlich umfasst das Angebot Spielgeräte in unmittelbarer Nähe der Geschäfte sowie Spiel-, Mal- und Wickelmöglichkeiten in den Geschäften.

Dieses Projekt befindet sich im Archiv. Die Projektdaten werden nicht mehr aktualisiert.

Kontext

Akteure in der Sitzung des JugendratsQuelle: Stadt Gladbeck

Die Stadt Gladbeck (76.000 Einwohner) befindet sich in unmittelbarer Konkurrenz zu den benachbarten Mittel- und Oberzentren wie Essen, Gelsenkirchen, Bottrop und dem CentrO Oberhausen. Seit Anfang der 1990er Jahre setzt die Stadtentwicklung auf den qualitativen Ausbau familienfreundlicher Angebote. Durch diverse Maßnahmen speziell für junge Familien mit Kindern hat die Stadt in den letzten Jahren die bisherigen Wanderungsverluste in Wanderungsgewinne verändern können.

Projektbeschreibung

Spielende Kinder an einem BrunnenQuelle: Stadt Gladbeck

Das InnenstadtForum Gladbeck ergriff die Initiative zu einer verstärkten inhaltlichen Positionierung und Attraktivierung der Innenstadt. Bereits 1998 einigte man sich auf ein breit angelegtes Konzept zur familienfreundlichen Umgestaltung der Fußgängerzone und der anliegenden Innenstadtbereiche. Ein abgestimmter Maßnahmenkatalog half die Aufenthaltsqualität und Attraktivität der Innenstadt als Ort zum Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Spielen zu erhöhen.

Familienfreundlichkeit wird im Sinne des Projektes weit gefasst. Mit der Umgestaltung des öffentlichen Raums konnte die Aufenthaltsqualität für Familien mit kleinen Kindern erhöht werden. Unter anderem wurden neue Stadträume am Rathaus und Markt entwickelt. Bei der Umgestaltung der Innenstadt wurden in Umsetzung der Innenstadtgestaltungssatzung traditionelle Bauformen und Materialien betont und Werbeanlagen zurückgenommen. Zusätzlich konnten unübersichtliche Angsträume beseitigt werden. Dadurch wurde nicht nur die Aufenthaltsqualität der Räume gesteigert, sondern auch das Sicherheitsgefühlt der Innenstadtbesucher erhöht. Des Weiteren wurde die Außengastronomie gefördert und qualitativ aufgewertet. Zum familienfreundlichen Angebot gehören auch Veranstaltungen in der Innenstadt. Spielgeräte in unmittelbarer Umgebung der Geschäfte, Spiel-, und Wickelmöglichkeiten in Geschäften wurden eingerichtet und in einen speziellen Wegweiser aufgenommen. Darüber hinaus versuchen die Akteure des InnenstadtForums, in Gesprächen mit Einzelhändlern, Grund- und Hauseigentümern auf den Branchenmix Einfluss zu nehmen. So wurden in den vergangenen Jahren bewusst einige Geschäfte mit Kinder- und Jugendmode angesiedelt. Die Innenstadt wurde speziell für Familien und ältere Menschen durch höherwertige Wohnungen in Baulücken attraktiviert.

Das InnenstadtForum ist für die inhaltliche Projektsteuerung der Maßnahmen verantwortlich. Auf Einladung des Bürgermeisters bereiten Innenstadtakteure von Einzelhandel, Werbegemeinschaft, Industrie- und Handelskammer, Heimatverein, Verkehrsverein, Haus und Grund, Fraktionen des Rats und Stadtverwaltung in Innenstadt-Arbeitskreisen Einzelmaßnahmen vor. Die Umsetzung erfolgt schließlich entweder durch die Stadtverwaltung oder durch einzelne Teilnehmer des InnenstadtForums bzw. in Kooperation. Anlieger und interessierte Bürger werden themenorientiert und bedarfsweise in die Arbeit der Arbeitskreise sowie in spezielle Aktionen eingebunden.

Für die Projektarbeit entstanden keine laufenden Kosten, da die Arbeit der Teilnehmer ehrenamtlich oder im Rahmen der beruflichen Tätigkeit erfolgte. Die bis ins Jahr 2003 entstandenen Kosten für externe Moderation wurden unter anderem durch Fördermittel (Stadtmarketing) gedeckt. Die Finanzierung der Maßnahmen erfolgte zum Teil aus dem städtischen Haushalt, durch Hauseigentümer und Einzelhändler, sowie durch Sponsoring bzw. Umlagen unter allen Beteiligten.

Projektchronologie

JahrEreignis
1998Projektbeginn
ab 2001Familienfreundliche Umgestaltung der Lambertistraße, Beseitigung von Angsträumen, Wiederherstellung des Marktplatzes, Neubau des Verwaltungsgebäude in traditioneller Bauweise, Gestaltung des Rathausplatz/Rathauspark, Bebauung des Schlachthofgeländes

Ziele

  • Stärkung der Innenstadt gegenüber den Nachbargemeinden
  • Familienfreundliche Angebote in der Innenstadt
  • Stärkung der Aufenthaltsqualität und Attraktivität der Innenstadt

Maßnahmen

  • Umgestaltung der Lambertistraße
  • Wiederherstellung des Marktplatzes
  • Neubau eines Verwaltungsgebäudes in angepasster Bauweise
  • Innenstadtgestaltungssatzung
  • Private Maßnahmen zur Aufwertung von Fassaden
  • Baulückenschließungen
  • Barrierefreie Ausgestaltung von Eigentums- und Mietwohnungen
  • Steuerung des Branchenmix.

Innovationen

Blick auf die Außengastronomie vor dem Alten RathausQuelle: Stadt Gladbeck

Der Stadt Gladbeck ist es mit einem integrierten Ansatz, der sowohl das Wohnen, den Einzelhandel als auch den öffentlichen Raum einschließt gelungen, die Wettbewerbsfähigkeit der Innenstadt zu sichern. Die Zusammenarbeit aller relevanten Innenstadtakteure im Rahmen des InnenstadtForums hat dazu beigetragen, ohne aufwändigen, formalisierten Überbau und zusätzliche Kosten alle Beteiligten zu einer vertrauensvollen und offenen Zusammenarbeit zu bewegen. Wesentlich für den Erfolg war zudem die konsequente Umsetzung der familienfreundlichen Maßnahmen zur Attraktivierung der Innenstadt. Diese wurden insbesondere durch den Finanzierungs-Mix von städtischen Mitteln, Fördermitteln, Eigeninitiative, Sponsoring und Umlagen realisiert.

Quellen

Weiterführendes

Projektstandort auf Google-Maps: Gladback "InnenstadtForum"

Den Projektstandort finden Sie auch unter PLZ: 45964 - Ort: Gladbeck - Straße: Lambertistraße 8.

Letzte Änderung: 05.07.2017

Zusatzinformationen

Akteure

Datensatz eingestellt am 08.10.2009 vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR).

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