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Fürth „Südstadt“

(Bayern)

Neues Stadtquartier in historischer Umgebung

In Fürth entsteht auf einem ehemaligen Kasernengelände in direkter Nähe zur Innenstadt ein neues Wohnviertel. Auf der 42 ha großen Fläche wurde ein großzügig gestalteter Stadtteilpark angelegt. Der alte Gebäudebestand blieb weitgehend erhalten und wurde umgenutzt. Neue Bebauung wird behutsam ergänzt.

Kontext

Überblick über das GeländeQuelle: Stadtplanungsamt Fürth

Im Süden von Fürth (111.500 Einwohner) wurde 1890 für die königlich bayerische Armee eine Kasernenanlage errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen US-Streitkräfte den Militärstützpunkt als W.O.Darby-Kaserne. Mit der Entscheidung der US-Armee im Jahr 1995 ihre Soldaten abzuziehen, stand eine Fläche von 42 Hektar der Stadt für Neuentwicklungen zur Verfügung.

Projektbeschreibung

StraßenansichtQuelle: Stadtplanungsamt Fürth

Auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne wird in zentraler Lage ein neues Stadtquartier für 3.500 BewohnerInnen errichtet. Bis 2010 wurden ca. 1.100 Wohneinheiten neu geschaffen.

Herzstück des schon 1996 in einem städtebaulichen Ideenwettbewerb entstandenen Rahmenplanes ist der ca. 10 Hektar große „Südstadtpark“. Eine große Rasenfläche, die von den BürgerInnen für die unterschiedlichsten Aktivitäten genutzt werden kann, wird von einer dreireihigen Lindenallee eingefasst.

Am Rande des Südstadtparks liegt die „Grüne Halle“ - die ehemalige Sporthalle der Kaserne -, die zur Markthalle bzw. zum Konzert- und Veranstaltungssaal umgebaut wurde. Eine vom Park zugängliche Gastronomie und ergänzende Angebote (z.B. eine Musikschule) runden das Angebot ab.

Ein wesentlicher Aspekt des städtebaulichen Rahmenplans ist die Umnutzung von 40 denkmalgeschützten Kasernengebäuden. In den ehemaligen Unterkunftsbauten ist eine vielfältige Mischung von Wohnungsformen für unterschiedlichste Ansprüche entstanden. Beispielsweise wurden im gewaltigen Kopfbau der Kaserne (210 m lang und 6-geschossig) hochwertige Eigentums- und Penthouse-Wohnungen realisiert. Außer der Turnhalle fanden auch andere Zweckbauten, wie z.B. die frühere Kapelle, neue NutzerInnen.

Am Stadtteilpark ist der erste und der überwiegende Teil des zweiten Bauabschnitts von Wohnanlagen des Programms „Siedlungsmodelle“ des Bayerischen Staatsministeriums des Innern realisiert worden. Unter Kosten sparenden und ökologischen Gesichtspunkten wurden bisher 120 von 200 geplanten Wohneinheiten errichtet. Sie bieten bezahlbaren und hochwertigen Wohnraum in direkter Nachbarschaft zum Park. Die Maßnahmen im Rahmen der Altbausanierung sind nahezu abgeschlossen. Nur wenige Flächen für Neubaumaßnahmen stehen noch zur Verfügung, insgesamt sind 93% der Bauflächen bereits veräußert (Stand: Mai 2009).

Projektchronologie

JahrEreignis
1995Abzug der amerikanischen Streitkräfte aus der W.O.Darby-Kaserne
1996Beschränkter städtebaulicher Ideenwettbewerb
1997Aufstellung des städtebaulichen Rahmenplanes
2001Bezug der ersten Häuser
2003Umbau des Kasernen-Kopfbaus für Wohnnutzung
2004Eröffnung der "Grünen Halle“ und des Südstadtparks
200993% der Bauflächen sind veräußert, bisher ca.1.100 WE errichtet

Ziele

Blick auf WohngebäudeQuelle: Stadtplanungsamt Fürth

  • Umnutzung und Sanierung von historischem Gebäudebestand
  • Innenentwicklung eines neuen Stadtteils mit hoher Aufenthaltsqualität
  • Bezahlbarer, neuer innerstädtischer Wohnraum
  • Erweiterung des Grünflächenangebots

Maßnahmen

Blick auf denkmalgeschützte KasernenQuelle: Stadtplanungsamt Fürth

  • Integration von 40 denkmalgeschützten Kasernen-Gebäuden in das Stadtteilkonzept
  • Ergänzung des denkmalgeschützten Bestands durch Neubauten
  • Konzentration der öffentlichen Grünflächen in einem Stadtteilpark

Innovationen

Markt in der Grünen HalleQuelle: Stadtplanungsamt Fürth

In der Fürther Südstadt ist mit der Umnutzung eines ehemaligen Kasernengeländes ein Stadtquartier mit hoher Aufenthaltsqualität in historischem Ambiente geschaffen worden. Dies wurde insbesondere durch die Konzentration der Grünflächen in einem öffentlichen Park und die Einbeziehung von 40 denkmalgeschützten Gebäuden erreicht, die vielfältige neue Nutzungen erhalten haben. Die Etablierung von Infrastruktureinrichtungen - wie der „Grünen Halle“ und der Musikschule - macht das neue Stadtviertel zu einer Bereicherung für die gesamte Stadt Fürth.

Quellen

  • Pesch & Partner Städtebau (1997): William O. Darby Kaserne in Fürth. Städtebaulicher Rahmenplan. Herdecke
  • Oberste Baubehörde im Bayr. Staatsministerium des Innern (1997): Siedlungsmodelle. Neue Wege zu preiswertem, ökologischem und sozialem Wohnen in Bayern. (Siedlungsmodelle Heft 3, Die Projekte). München
  • Oberste Baubehörde im Bayr. Staatsministerium des Innern (1999): Siedlungsmodelle Freiflächenplanung. Neue Wege zu preiswertem, ökologischem und sozialem Wohnen in Bayern. (Siedlungsmodelle Heft 4). München
  • Händel, Wolfgang (2003): Kein Klotz am Bein. Bauträger wagte Schritt, an den keiner glauben mochte. In: Fürther Nachrichten, 16.9.2003. Fürth
  • Händel, Wolfgang (2003): Der neue Park mausert sich. In Fürths Süden geht es voran. In: Fürther Nachrichten 29.7.2003. Fürth o. Verf. (2004): Grüne Halle. Halle im Grünen.

Weiterführendes

Projektstandort auf Google-Maps: Fürth - Südstadt

Den Projektstandort finden Sie auch unter PLZ: 90763 - Ort: Fürth - Straße: Krautheimerstraße, Fronmüllerstraße.

Letzte Änderung: 19.04.2017

Zusatzinformationen

Akteure

  • Stadtplanungsbüro Pesch & Partner, Zweibrücker Hof 2, 58313 Herdecke (Rahmenplanung)
  • Prof. G. Aufmkolk, Nürnberg (Freiraumplanung)
  • Stadt Fürth, Stadtplanungsamt, Dietmar Most, Hirschenstraße 2, 90762 Fürth, Tel. 0911/974-3310, Fax -3302, eMail: dietmar.most@fuerth.de, Web: http://www.fuerth.de
  • Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, Sachgebiet Städtebau, Franz-Josef-Strauß-Ring 4, 80539 München, Web: http://www.stmi.bayern.de/buw/staedtebau/index.php

Datensatz eingestellt am 01.07.2004 im Rahmen des Forschungsauftrages „Innovative Projekte im Städtebau“ (IProS) vom Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtplanung, RWTH Aachen und aktualisiert vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) .

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